003 Teishô vom 05. Juni 2000

„Jionshi Daisetsu Tangen Rodaishi - 慈恩師 大拙湛玄老大師“

Du bist jetzt in der Lage, Schritt für Schritt bei deiner Übung zu bleiben, ohne anzuhalten, ohne zu verweilen. In jedem Moment die volle Aufmerksamkeit und jeder gibt sein Bestes, jeder gibt alles. Ich hoffe innigstlich, dass mein Kommen hierher, um dieses Teisho zu halten, keine Unterbrechung euer stetigen Praxis darstellt.

Kannst du dich öffnen und dieses Teishôs [提唱] wirklich hören? Wenn du diese Präsentation frei und mit aufrichtigem Herzen empfangen kannst, wird deine Kraft im Za-zen stark zunehmen. Jeder von euch sitzt mit einer gewissen konzentrierten Aufmerksamkeit, aber bleibt dort nicht stecken. Diese Ebene kann unendlich vertieft werden und dein Herz/Geist wird mit dem Klang des Dharma mitschwingen.

Als ich [Tangen Roshi-sama] selbst anfing, unter Daiun Rôdaishi [sein Meister] zu üben, war er schon etwas älter, schon milder, weniger streng, also wurde der Ablauf im Zendo so eingerichtet, dass wir nicht von unserer Praxis abweichen konnten. Der Meister des Zendo war natürlich Daiun Roshi, aber er war die meiste Zeit nicht bei uns im Zendo. Wir hatten andere Zendo-Leiter, die sehr streng waren und zu jeder Zeit patrouillierten, mehrere „Überwacher“ [Mönche mit dem Kyôsaku] im Zendo, um jeden zu schlagen, der abgelenkt umherschaute.

Das Geräusch des Kyôsaku/Keisaku [警策 ] war immer zu hören und drängte uns, dabei zu bleiben und auf unsere Praxis zu achten. Von der ersten Runde am Morgen bis zur letzten Runde in der Nacht wurde uns kein Spielraum gegeben. Die Atmosphäre war angespannt. Dann, nach der letzten Runde [Sitzperiode] von Za-zen, gingen wir in die Berge oder auf den Friedhof, um unser „Mu“ fortzusetzen. Tun! Wir waren getrieben, dabei zu bleiben. Wir konnten nicht anders, als unsere Praxis klar aufrecht zu erhalten. Wenn uns schläfrig oder neblig wurde oder wenn unsere Konzentration nachließ, war die Ermutigung immer da, um klar zu werden und standhaft zu bleiben.

Ich weiß es jedoch nicht, ich frage mich, ob diese Art von ermutigender Atmosphäre unbedingt die Beste ist. Ich bete nur, dass ihr, jeder von euch, sich ernsthaft seiner Praxis widmet. Darauf warte ich. Ich bete, dass ihr eure Praxis ohne ständige Ermutigung von außen, aufrechterhalten könnt. Ihr seid nicht schwach! Wenn ihr wie Schwächlinge behandelt werdet, dann seid ihr jemand, der sich nicht an sein Gelübde hält. Natürlich, das würde die Kraftlosigkeit nur verstärken.

Deine Praxis ist immer jetzt hier, jetzt hier, für alle Zeiten. Wenn du auf Ermutigung von außen angewiesen bist, kann deine Praxis nachlassen und du kannst faul werden. Anstatt geschlagen zu werden, setze deine „Weg des ein einziges Tuns“ fort und festige deine Entschlossenheit und stärke deinen Willen.

Die Buddhas und großen Ahnen vor uns bluteten ihr Mark aus, das Mark ihrer Knochen und sparten an nichts, um uns den Weg zu ebnen. Mit welcher Stattlichkeit führen sie uns auf dem Weg. Öffne dich, sei empfänglich für diese Anleitung. Jede Zeile von Dogen's: „Erwecken des Gedankens der Erleuchtung“ [Eihei Kôso Hotsuganmon] gibt uns die Lehre so direkt, so ergreifend, wenn ihr es nur hören könnt. „Bevor alle Buddhas erleuchtet wurden, waren sie genauso wie wir jetzt. So wie wir jetzt sind, gibt es keinen Unterschied, keinen Unterschied. Die Buddhas sind immer und für immer hier und gehen eins mit dir zusammen.“

Das erste der drei wesentlichen Elemente der Za-zen-Praxis sind die Wurzeln eines großen Glaubens. Aus dem ersten, den „Wurzeln des großen Glaubens“, entstehen die beiden anderen, „der große Zweifel“ und „die energetische Entschlossenheit“ [Die drei Pfeiler des Zen]. Großer Glaube, großer Glaube, das ist nicht das Große von Groß gegen Klein, sondern absolut. Groß, großartig, jenseits allen Vergleichens. Großer Glaube an die ursprüngliche Buddha-Natur. Die Wahrheit, in die Shakyamuni Buddha in seiner tiefen Erleuchtung eingedrungen ist. Alles Sein ist Buddha-Natur, nichts als Buddha-Natur. Es gibt nichts als Buddha-Natur. [Bus-shô – 佛性]. Es gibt nichts außerhalb der Buddha-Natur.

Wenn du denkst, dass es noch etwas anderes gibt, ist das eine Täuschung. Alle Wesen sind Buddha-Natur. [Bus-shô – 佛性]. Das ist deine Realität. Du darfst nicht wegsehen. Die Buddha-Natur ist nicht woanders, nicht woanders. Ich weiß, dass du die Tendenz hast zu denken, wenn meine Essenz, mein Wesenskern die Buddha-Natur ist, warum bin ich dann so? Und du siehst andere an und denkst, dass diese bessere Kandidaten für die Buddha-Natur sind als du. Aber es ist eine alles durchdringende Buddha-Natur [Bus-shô - 仏性 ] an die du mit aller Macht glauben musst. Alle Wesen sind mit Buddha-Tugend, Buddha-Weisheit, der Weisheit des Tathagata ausgestattet. Buddha, vollkommene Tugend, vollkommener Verdienst.

Vielleicht klingen diese Worte so fremd, so flach für dich. Doch, lass dich doch erst einmal darauf ein, vollkommene Tugend, vollkommener Verdienst. Du musst dein Herz öffnen und die Lehre tief, tief empfangen. Nimm sie auf, höre sie mit deinem ganzen Sein. Dem Glauben sind keine Grenzen gesetzt. Wenn du das Gefühl hast, dass du begonnen hast zu glauben, dann beginnen genau dort die Wurzeln des Glaubens.

Selbst ein großer Baum, der aber schwache Wurzeln hat, stürzt bei starkem Wind um. Also deine Wurzeln des Glaubens müssen tief sein. Aus tiefen Wurzeln wachsen der Stamm, die Zweige und die Blätter, aber vor allem muss die Wurzel stark sein. Bitte glaubt von ganzem Herzen an die Wurzeln des Lebens, Glaube an deine essentielle Buddha-Natur. Alle Wesen ist Buddha-Leben. „Alle Buddhas und Ahnen waren so wie wir jetzt sind. Wir in Zukunft werden Buddhas und Ahnen sein.“ Es gibt keine Trennung. Der Weg ist eins.

Verehren wir Buddhas und Ahnen, sind wir eins mit Buddhas und Ahnen. „Erwachter Bodhi-Geist - wir sind ein Bodhi-Geist". Was für kostbare Worte. „Warum zögere ich? Warum bin ich so beschäftigt mit Nichtigkeiten? Warum bin ich so faul, so unentschlossen, so schwankend? Warum ergreife ich eine kleine Angelegenheit auf und lasse mich davon so runter ziehen oder so mitreißen? Warum verschwende ich meine Zeit? Warum lass ich mich gehen? Ich bringe es einfach nicht fertig, so zu üben wie ich gebeten werde und Sie sagen mir, dass ich in Zukunft ein Buddha werde“.

Die Buddhas und Ahnen waren so wie wir jetzt sind. Wir werden in Zukunft Buddhas und Ahnen sein. Wir verehren die Buddhas und Ahnen und sind eins, ein Buddha, ein Ahne. „Bezüglich Buddhas und Ahnen – wir sind Buddhas und Ahnen, erwachter Bodhi-Geist, wir sind ein Bodhi-Geist“. So ist es! Und deshalb sind das äußerst wertvolle Worte. Wenn du dies für dich selbst überprüfen möchtest und zum Bodhi-Geist - wir sind ein Bodhi-Geist, erwecken möchtest, ja, wenn du dies für dich selbst bestätigen möchtest, musst du einfach nur so üben, wie es dir gezeigt wurde. Du wirst ohne Zweifel durchbrechen. Du wirst ohne Zweifel zum Verständnis durchbrechen. Alles, was in dieser Welt Gestalt [Form] annimmt, alles, was jemals Gestalt angenommen hat, jemals annehmen wird, ist eine Wahrheit, die Wahrheit der Einheit. Wir nennen es Buddha-Natur. [Bus-shô – 佛 性 ]. Wir nennen es Leben, perfektes Leben. Alles so wie es ist. Nichts wird ausgeschlossen, nichts ist extra. Das Leben ist genau in dieser Art und Weise, so sehr, sehr zutiefst freundlich. Es geht niemals verloren, wird nie zerstört oder verletzt, deshalb sprechen wir von der vollkommenen Wahrheit. Das wahre Leben ist einfach nicht lästig, es ist anfangslos, endlos, immer leuchtende Buddha-Natur. Wo ist es? Warum schaust du auf? Dies ist so nah, so intim, am intimsten, immer genau hier, direkt, überall, Jetzt hier. Jetzt hier [Ima Koko - Ima koko - 今 こ こ 今 こ ]. Jetzt hier! Jetzt hier! Jetzt, hier, bist du perfekt von der Buddha-Natur [Bus-shô – 佛性] umgeben. Jetzt hier. Jetzt hier. [Ima koko – Ima koko. 今ここ – 今ここ]. Jetzt hier arbeitet alles in perfekter gegenseitiger Hingabe zusammen.

Die Buddha-Natur [Bus-shô - 佛 性 ] ist freundlich und warm. Du wirst immer herzlich und freundlich von Buddha umarmt. Warum umarmt der Buddha alle Wesen so freundlich? Weil alle Wesen Buddha sind. Es gibt nicht einmal einen Hauch von Distanz. Himmel und Erde, eine Wurzel. Du! Das ist deine Realität. Und so sagen wir, wir verehren Buddhas und Ahnen, wir sind ein Buddha, ein Ahne, Eins.

Der Intellekt kann das Absolute nicht erfassen. Es ist unmöglich. Versuche es und du wirst Zweifel haben und Fragen stellen. Der „Kopf“ kann nur Bilder der eingebildeten Wahrheit zeichnen. Was durch Diskriminierung des Geistes erzeugt wird, ist nur ein Bild, niemals das wahre Bild, niemals wirklich der Weg. Das Absolute kann nicht erfasst werden, aber es dient uns die ganze Zeit, morgens bis abends, nachts bis morgens, überall und überall. Wir sind perfekt geschützt. Es kann nicht erreicht werden. Kann die Hand nach sich greifen? Kann das Auge sich selbst sehen? Die Wahrheit versagt niemals. Sie fließt so wie es ist, in Wechselbeziehung von Zeit, Ort und Umständen. Immer genau richtig, immer. Immer in Harmonie. Sie dient immer perfekt und bittet nie um Belohnung. Ursprüngliche Buddha-Natur. Empfange sie mit offenem Herzen und unermüdlichem Glauben!

Hast du letzte Nacht friedlich geschlafen? Ich habe gehört, dass einige von euch die ganze Nacht wach waren und gesessen [Za-zen - 坐禅 ] haben. Aber wenn du geschlafen hast, wie viele Atemzüge hast du gemacht? Wie viele Atemzüge wurden gemacht, frage ich mich. Zweihundert, dreihundert, vierhundert? Ausatmen, Einatmen. Du musst nicht den Atem von Atemzug zu Atemzug fragen und dennoch atmete der Atem selbst, Atemzug für Atemzug. Niemals täuschend, niemals nachlässig, dieser freundlichste, gütigste Atemzug, den wir empfangen. Bist du heute Morgen aufgewacht und hast gesagt: „Danke. Dank dir konnte ich gut schlafen?“ Nein, das bezweifle ich. Ich bezweifle, dass du dem Atem seine Dankbarkeit gezeigt hast aber vielleicht hat es doch einer von euch getan. Höchstwahrscheinlich hast du den Atem überhaupt nicht bemerkt und ihn ohne Dankbarkeit erhalten. Das Leben nährt dich ständig, aber du drehst deinen Kopf in die andere Richtung. Schlimmer noch, du bemerkst es nicht nur nicht, sondern findest auch noch etwas falsch daran. Ah, letzte Nacht habe ich so viel geträumt, dass ich nicht anständig schlafen konnte. Einige Leute sind sehr geschickt darin, Fehler zu finden, sich zu beschweren und zu stöhnen. Wesentliche Buddha-Natur, tiefgründige, ausdehnende, grenzenlose Dankbarkeit und Wertschätzung wären nur natürlich, und dennoch übersieht man sie sehr entschieden.

Schließlich, wenn sich deine Augen zur Buddha-Natur geöffnet haben, wirst du erkennen, wie wenig wertschätzend du warst und du dich nicht verpflichtet gefühlt hast zu dienen, obwohl du so großzügig versorgt wurdest. Das liegt daran, dass du das absolute Selbst aus den Augen verloren hast und so verbringst du viel Energie damit, zu murren und zu meckern. Du wünschst dir, dass die Dinge anders sein sollten als sie sind, und du wünschst dir auch, du könntest diesen Atemzug auf eine andere Art und Weise durchführen, nicht wahr? Fühlst du dich nicht unzufrieden, enttäuscht? Wenn doch die Dinge anders wären und ich auf andere Weise üben könnte! Nun, wenn du den Drang hast zu sagen: „Nein ich fühle mich nicht so, ich bin nicht unzufrieden und erhebe keine Einwände“, dann solltest du mal nachsehen, ob du noch alle Tassen im Schrank hast!

Von ganzem Herzen bitte ich dich darum, bitte entscheide dich dafür, dass die Buddha-Natur dein Leben ist. Wesentliche Buddha-Natur. Was tut sie? Wie kommt sie zum Ausdruck? Du bemerkst diesen einen Atemzug nicht einmal so, wie er ist. Wesentliche Buddha-Natur ist dieses Leben, dies alles. Wenn du ein Haus baust, muss man viele starke Pfosten haben, um es aufrecht zu halten und diese Pfosten oder Säulen, müssen auf einem festen Fundament stehen. Unser festes Fundament, der Grund allen Seins, ist die Buddha-Natur. Sie ist perfekt. Ihr Fundament ist perfekt. Es ist nicht nur etwas, mit dem du jetzt zu bauen beginnst. Sobald du die Existenz deines Fundaments für dich selbst bestätigt hast, kannst du nach Belieben bauen. Alles ist gut. Dieses Fundament ist makellos, perfekt stützend.

Hast du sie, die Buddha-Natur mit deinen eigenen Augen gesehen? Eher denke ich, dass du nur Ausschau hältst und alles als selbstverständlich ansiehst. Wie tief verspürst du das Bedürfnis in dir, dem Universum für all die Segnungen, die dir zu Teil wurden, etwas zurückzuzahlen? Verehrst du jedes Wesen, jedes Ding, als heilig? Alles Sein ist heilig! Das ist deine Realität. Bitte keine Einwände mehr, keine Rastlosigkeit mehr. Das wird nicht benötigt. Dein Brennpunkt liegt auf deinem wahren Selbst. Dies! [Kore – これ ]. Wesentliche Buddha-Natur, heilig, kostbar. Alle Geschöpfe sind gerettet. Alles Sein gibt selbstlos. Hege nicht den Geist, der etwas bekommen will, der etwas herausholen will. Ohne Beschwerde, widmen dich deiner Praxis. Das ist dein wahrer Herz-Geist. Selbstlos, kein Lob kann es ausdrücken. Deine wahre Natur ist unsagbar vorzüglich. Du musst für dich selbst dazu erwachen!

Als Shakyamuni Buddha die Wahrheit durchdrang, rief er aus: "Alle Wesen sind Buddha, Buddha-Tugend, Buddha-Weisheit." Er sagte: "Alle Wesen sind Buddha." Nicht: alle Wesen werden Buddha-Natur werden. Von Anfang an, von Anfang an, sind alle Wesen Buddha. Aber aufgrund unseres „auf den Kopf gestellten“ Denkens versäumen es alle Wesen, die ihnen innewohnende Buddha-Natur wahrzunehmen. Wer ist verloren? Wer schaut weg? Wer ist in Dunkelheit? Du sitzt hier vor mir und schaust in die Dunkelheit. Du bist wie das selbstsüchtige, verwöhnte Balg das nicht einmal einen Bruchteil der Wärme und Liebe wahrnimmt, die ihre Mutter für es empfindet. So wie dieses egoistische Kind nehmen wir diese Liebe und Wärme der Mutter, die uns das Universum gibt, rücksichtslos und gedankenlos als selbstverständlich an. So viele unserer Handlungen sind gedankenlos, rücksichtslos. Natürlich kannst du argumentieren, dass, weil wir eins mit dem Herz-Geist unserer Mutter sind und der Herz-Geist der Mutter ihr innewohnend ist, ist es nur natürlich, dass ihre Kinder verwöhnt werden. Mutter und Kind sind eins. Aber so einfach funktioniert es nicht, wenn du dich mal wirklich auf den Herz-Geist deiner Mutter einlässt.

Alles und jedes erscheint direkt, direkt. Alles und jedes erscheint aufgrund von Ursache und Wirkung, in Übereinstimmung mit den Bedingungen. Es ist äußerst aufrichtig und unkompliziert. Bitte, bitte, gestehe deine Übertretungen und deinen Eigennutz ein. Bitte um Vergebung und mach weiter mit dem, wozu du hier bist. Du bist hier, um Befreiung zu erlangen. „Aus tiefstem Herzensgrund bitte ich darum, obwohl ich viel schlechtes Karma angesammelt habe und dieses in der Tat ein Hindernis ist, den Buddha-Weg zu praktizieren, mögen alle Buddhas und Ahnen, die den Buddha-Weg erlangt haben, so barmherzig und mitfühlend sein, mich von den karmischen Folgen zu befreien und es mir ermöglichen, den Buddha-Weg ohne Hindernisse zu praktizieren.“ [Eihei Kôso Hotsuganmon]. Ich habe unzählige Leben lang nach der Wahrheit gesucht, aber ich habe weggeschaut und mich Schritt für Schritt vom Weg der Selbsterkenntnis entfernt. Aber ich werde es dabei nicht belassen. Das muss nicht so sein. Buddha-Natur [Bus-shô – 佛性] ist meine Essenz. Mit der Praxis, die den wahren Geist öffnet, beginne ich jetzt, jetzt mit diesem Ses-shin, bedingungslos.

Diese Praxis, die du machst, ist absolut offenherzig, unkompliziert, eins mit der Wahrheit. Die ursprüngliche Buddha-Natur ist nirgendwo anders. Entscheide jetzt, dass es Zeitverschwendung ist, vor Eigennutz zu geifern und sich selbst zu hegen und zu pflegen. Lass es fallen. Mache dieses, dieses eine Tun. [Ichi Tantei – 一単提 ]. Wenn du den Atem zählst, dann ist dieser Atemzug dein Leben. Wirf dich völlig hinein in diesen einen Atemzug. Folge dem Atem und werde eins mit dem Atem. „Muji“, „der Klang einer schlagenden Hand“, „dein ursprüngliches Gesicht“. Bitte gib alles für die Praxis, wie sie dir gezeigt wurde. Deine Beziehung zu dieser Praxis ist tiefgründig. In dieser Praxis ist der ursprüngliche Geist unverhüllt vor dir. Sei eins damit, mit diesem einen Tun. Ichi Tantei. Halte nichts zurück. Sei nicht geizig. Gib dein Leben für diese eine Wahrheit. Du wirst nicht in die Irre geführt. Gib dein Leben. Du wirst nicht betrogen.

Wenn deine Praxis „Mu“ ist, opfere dein Leben. Gib dein Leben für dieses eine Tun, [Ichi Tantei 一単提] für dieses eine „Mu む”, für das „Nur Sitzen“ [Shikantaza -只管打坐]. Gib alles.Bitte, bitte, halte an deiner Übung fest.

Φ 願わくは この功徳を持って
普く一切に およぼし
我ら衆生とともに 仏道を序線ことを

Φ Negawaku wa (ha) kono kudoku (w)o mot-te (k)
amaneku is-sai ni oyoboshi (L) Warera shujō mina tomo ni butsudō (w)o josen koto (w)o.

Φ Ich bitte von ganzem Herzen, möge der Verdienst dieser Rezitation alle Dinge und Orte durchdringen, so dass alle Wesen zusammen, den Buddha-Weg verwirklichen können.

九拝 正信
Kyûhai Shôshin

佛玄寺 07.11.2020